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World Gold Council : Goldnachfrage im zweiten Quartal erreicht Rekordniveau und stützt steigende Preise

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Der Bericht „Q2 2024 Gold Demand Trends“ des World Gold Council zeigt, dass die weltweite Goldnachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 1258 Tonnen gestiegen ist, womit dies das stärkste zweite Quartal in unserer Datenreihe ist. (1)

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Von Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council


Die Gesamtnachfrage wurde durch den guten außerbörslichen Handel (Over-the-Counter – OTC [2]) gestützt, der mit 329 Tonnen beachtliche 53 % über dem Vorjahresniveau lag. Eine erhöhte außerbörsliche Nachfrage, anhaltende Käufe der Zentralbanken und eine Verlangsamung der ETF-Abflüsse trieben die Goldpreise im zweiten Quartal auf ein Rekordhoch. Der Goldpreis lag mit durchschnittlich bei 2338 USD/oz 18 % höher als im Vorjahr und erreichte im Laufe des Quartals einen Rekordwert von 2427 USD/oz.

Zentralbanken und öffentliche Institutionen erhöhten die weltweiten Goldbestände um 183 Tonnen, ein Rückgang gegenüber dem Vorquartal, aber dennoch ein Anstieg von 6 % im Vorjahresvergleich. Unsere jährliche Befragung bei den Zentralbanken ergab, dass die Reservemanager der Ansicht sind, dass die Goldallokationen in den kommenden 12 Monaten weiter steigen werden, weil sie in einem komplexen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld ihr Portfolio schützen und diversifizieren möchten.

Die weltweiten Goldinvestitionen blieben stabil und lagen mit 254 Tonnen geringfügig über dem Vorjahresniveau, was die unterschiedlichen Nachfragetrends verdeckt. Die Investitionen in Barren und Münzen gingen durch einen starken Rückgang der Nachfrage nach Goldmünzen im zweiten Quartal um 5 % auf 261 Tonnen zurück. Die starken Einzelhandelsinvestitionen in Asien wurden durch eine geringere Nettonachfrage in Europa und Nordamerika ausgeglichen, wo es in einigen Märkten zu Gewinnmitnahmen kam.

Die weltweiten Gold-ETFs verzeichneten in dem betrachteten Quartal geringfügige Abflüsse von 7 Tonnen. Das Wachstum in Asien setzte sich fort, die beträchtlichen Abflüsse in Europa im April verwandelten sich in schwache Zuflüsse im Mai und Juni. Die Abflüsse in Nordamerika verlangsamten sich im Vergleich zum Vorquartal deutlich.

Die Rekordpreise haben die Schmucknachfrage im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 19 % sinken lassen. Die Nachfrage im ersten Halbjahr bleibt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch stabil, da das erste Quartal stärker war als erwartet.

Darüber hinaus stieg die Nachfrage nach Gold in der Technologiebranche weiter an und legte im Jahresvergleich um 11 % zu, was vor allem auf den KI-Boom im Elektroniksektor zurückzuführen ist, der im Jahresvergleich sogar um 14 % zulegte.

Das Gesamtangebot von Gold stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4 %, wobei die Minenproduktion auf 929 Tonnen anstieg. Die Menge an recyceltem Gold stieg im Vergleich zum gleichen Quartal 2023 um 4 % und markierte das höchste zweite Quartal seit 2012.

Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council, kommentiert hierzu: Die immer weiter steigenden Rekord-Goldpreise haben für Schlagzeilen gesorgt. Die starke Nachfrage der Zentralbanken und des Freiverkehrs haben die Preise gestützt. Dieser Trend war im gesamten Jahresverlauf beständig. Der ausserbörsliche Markt verzeichnet eine anhaltende Beliebtheit von Gold bei institutionellen und vermögenden Anlegern sowie bei Family Offices, die Gold zur Diversifizierung ihres Portfolios nutzen. Andererseits sank die Nachfrage im Schmucksektor im letzten Quartal durch die anhaltenden Höchststände der Preise, die auch einige Kleinanleger zu Gewinnmitnahmen verleiteten.

„Mit Blick auf die Zukunft stellt sich die Frage: Was wird der Katalysator sein, der Gold in den Mittelpunkt der Anlagestrategien rückt? Durch die sich am Horizont abzeichnende, lang erwartete Zinssenkung der US-Fed haben die Zuflüsse in Gold-ETFs dank des erneuten Interesses westlicher Anleger zugenommen. Eine anhaltende Belebung der Investitionen dieser Gruppe könnte sich die Nachfragedynamik in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 verändern. In Indien, wo die hohen Preise die Kaufbereitschaft der Verbraucher beeinträchtigt haben, dürfte die kürzlich angekündigte Senkung der Einfuhrzölle positive Bedingungen für die Goldnachfrage schaffen.

Zwar lassen sich potenzielle Herausforderungen für Gold erkennen, daneben deuten sich jedoch Veränderungen auf dem globalen Markt an, die die Goldnachfrage voraussichtlich stützen und steigern werden.“


(1) Die Goldnachfrage (ohne OTC) sank im zweiten Quartal um 6 % auf 929 Tonnen, da ein starker Rückgang des Schmuckverbrauchs die leichten Zuwächse in allen anderen Sektoren übertraf.

(2) OTC-Geschäfte (Over-the-Counter) (auch als „außerbörslicher Handel“ bezeichnet) finden im Gegensatz zum Börsenhandel, der über eine Börse abgewickelt wird, direkt zwischen zwei Parteien statt.

 

Quelle: ETFWorld


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