Amundi ETF : Die Zuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs) beliefen sich im März global auf 117,4 Mrd. Euro, wobei Anleger weiterhin Aktien-ETFs bevorzugen und 89,5 Mrd. Euro in diese Anlageklasse investieren. 18,3 Mrd. Euro entfielen auf Anleihe-ETFs.
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Marco Strohmeier, Head of Amundi ETF, Indexing & Smart Beta – Amundi Switzerland
ETFs auf US-Aktienindizes flossen im letzten Monat 30 Mrd. Euro zu, während ETFs auf US-Growth-Indizes 9,7 Mrd. Euro hinzugewannen. ETFs auf Indizes ohne die USA (+8 Mrd. Euro) und ETFs auf Technologie-strategien (+4,3 Mrd. Euro) waren ebenfalls gefragt. Aus ETFs mit Fokus auf Aktien des Gesundheitssektors zogen Anleger 700 Mio. Euro und aus Anleihe-ETFs auf kurzlaufende Titel 1,1 Mrd. Euro ab.
Dass Aktien gegenüber Anleihen bevorzugt wurden, kann an den geänderten Erwartungen der Zentralbankpolitik liegen. So kann es sein, dass Anleger Anleihe-Investitionen aufschieben, bis sie mehr Klarheit zu den Zinssenkungen erlangen. Während der Markt letztes Jahr für 2024 sechs bis sieben Zinssenkungen erwartete, wird nun nur noch mit zwei bis vier Zinsschritten gerechnet.
Europäische Mittelflüsse – März 2024
Aktien-ETFs dominieren weiterhin das Geschehen auf dem europäischen ETF-Markt
Die globalen Trends spiegeln sich auch in Europa wider. Europäische UCITS-Aktien-ETFs sammelten im März 9,4 Mrd. Euro ein und übertrafen damit die Zuflüsse in Anleihe-ETFs deutlich. ETFs auf Welt-Indizes für Industrieländer waren mit 2,9 Mrd. Euro am beliebtesten.
Im Laufe des Monats investierten Anleger 2,3 Mrd. Euro in ETFs auf europäische Aktien-Indizes, 1,7 Mrd. Euro in US-Aktien- und 1,2 Mrd. Euro in Schwellenländeraktien-ETFs.
ETFs mit Fokus auf IT-Aktien gewannen 900 Mio. Euro hinzu, was das anhaltende Interesse an Technologieaktien unterstreicht. Aus ETFs mit Fokus auf den Gesundheitssektor zogen Anleger hingegen 400 Mio. Euro ab. Dies zeigt, dass defensive Titel weniger gefragt waren.
Weiterhin waren es wenige großkapitalisierte Werte, die Aktien-Performance getrieben haben. Mit Blick auf mögliche Risiken haben einige Anleger auf gleichgewichtete ETF-Strategien gesetzt, um das Konzentrations-risiko auszugleichen. Diesen flossen 400 Mio. Euro zu. Auf Momentum-ETFs entfielen 300 Mio. Euro, mit denen einige Anleger auf weiter steigende Märkte setzten. Qualitätsaktien-ETFs flossen ebenfalls Neugelder in Höhe von 200 Mio. Euro zu. Abflüsse gab es hingegen aus Volatilitäts- und Value-ETFs (-300 Mio. Euro bzw. -500 Mio. Euro).
Im März gab es ebenfalls Nettoabflüsse aus ESG-Aktien-ETFs in Höhe von 300 Mio. Euro. Anleger investierten 700 Mio. Euro in globale ESG-Aktien-ETFs 300 Mio. Euro in ESG-Schwellenländeraktien-ETFs. Abflüsse gab es aus ESG-ETFs auf europäische, globale, asiatische und US-Aktien. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Markt für ESG-Aktien-ETFs reifer wird und die meisten Anleger die Umschichtung von eher traditionellen in nachhaltige Strategien abgeschlossen haben.
Bond-ETF-Anleger werden vorsichtiger wegen Unsicherheit über Zinsentwicklung
Europäischen UCITS-Anleihe-ETFs flossen im März 900 Mio. Euro zu, wobei Anleger 700 Mio. Euro in Hochzins-ETFs und 600 Mio. Euro in Geldmarkt- bzw. geldmarktnahe ETFs investierten. Aus Unternehmensanleihen mit Investment Grade zogen Anleger 900 Mio. Euro ab.
Mit Geldmarkt- bzw. geldmarktnahe ETFs können Anlegern im sehr kurzfristigen Anlagesegment investieren, was angesichts der Besorgnis über verzögerte Zinssenkungen attraktiv sein kann. Da nicht klar ist, wann und wie oft die Zinsen gesenkt werden, rückt der Aspekt der Zinsbindungsdauer und der Zinssensitivität von Staatsanleihen stärker in den Blick von Anlegern.
Die Zuflüsse in ETFs auf hochverzinsliche Anleihen und die Abflüsse aus Anleihe-ETFs mit Investment-Grade-Rating verdeutlichen, dass Anleger lieber Kreditrisiken als Zinsrisiken eingehen möchten.
Die Zuflüsse in ETFs auf Euro-Staatsanleihen beliefen sich auf 900 Mio. Euro. Zudem verbuchten ETFs auf langlaufende Euro-Staatsanleihen ein Plus von 700 Mio. Euro. Abflüsse im Volumen von 800 Mio. Euro verzeichneten ETFs auf kurzlaufende Euro-Anleihen. Zudem zogen Anleger 500 Mio. Euro aus ETFs auf langlaufende US-Anleihen ab und legten 200 Mio. Euro in ETFs auf kurzlaufende Anleihen dieser Region an.
ESG-Anleihe-ETFs verbuchten Mittelzuflüssen im Volumen von 1,2 Mrd. Euro, wobei 500 Mio. Euro in ESG-Staatsanleihe-ETFs flossen. Dies unterstreicht das Interesse an neuen Strategien, die grüne Anleihen mit traditionellen Staatsanleihen mischen. ESG-Unternehmensanleihe-ETFs mit Investment-Grade-Rating verzeichneten ebenfalls Zuflüsse von 300 Mio. Euro.
ESG-Anleihe-ETFs haben wahrscheinlich besser als ESG-Aktien-ETFs abgeschnitten, da dieser Markt weniger ausgereift ist.
Quelle: ETFWorld.ch
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